Wie ich auf dem Papier erwachsen wurde.

Hei du,
schon komisch am einen Abend geht man als Kind schlafen, am anderen wacht man als Erwachsener auf. Kling wie die Zusammenfassung eines Disney Films, aber tatsächlich funktioniert das ja angeblich so.
Eigentlich wollte ich ja alleine mit Netflix und Fritzkola in meinen 18er rein feiern aber im Endeffekt bin ich um 21 Uhr eingeschlafen.
So bin ich also am Morgen des vierten September aufgewacht und habe mich kein bisschen erwachsener gefühlt, als all die Tage zuvor.
Zwar durfte ich alleine Frühstücksbrötchen kaufen fahren, wurde nicht einmal nach meinem Ausweiß gefragt, als ich mir die typische Alibi Flasche harten Alkohol gekauft habe und darf jetzt altersbeschränkte Videos auf YouTube anschauen, ohne mich in den Account meines Vaters einloggen zu müssen, aber, dass sich alleine Fahren unglaublich komisch anfühlt, Alkohol so eine Sache ist und die Art von Videos, die ich schaue eigentlich keine Beschränkung brauchen habe ich dann auch schnell gemerkt.
Meine Volljährigkeit merke ich weniger an mir selbst als daran, dass ich jetzt Anrufe von Bankberatern bekomme, meine Oma durch die Gegend fahren darf und mich nicht mehr hinter meinen Eltern verstecken darf.
Mein größtes Problem an der Sache ist wohl, dass ich jetzt keine Rechtfertigung mehr für meine kindischen Momente habe, aber darf ich jetzt nicht machen, was ich will, weil ich doch achtzehn bin ...?
Trotzdem war mein achtzehnter Geburtstag irgendwie etwas besonderes. Ich habe ihn mit so vielen Menschen gefeiert, wie noch nie, ich habe zum ersten Mal einen Happy-Birthday-Kuss bekommen und festgestellt, dass ich jetzt wohl im Tank-Gutschein-Alter bin.
Und im Nachhinein betrachtet - was habe ich daraus gelernt ? In der Nacht deines achtzehnten Geburtstag geht kein Schalter in deinem Kopf herum und du weißt auch nicht plötzlich, wie alles im Leben läuft. Aber ich glaube, solange du einfach du selbst bleibst, läuft schon alles so, wie es soll.
Xx

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