Wie ich den schlimmsten Tag meines Lebens überstand.

Hei du ♥
Der Führerschein und ich – Das ist so eine Geschichte …
Ich selbst wollte ihn ja eigentlich noch gar nicht machen. Aber mein Vater wollte es unbedingt und hat nicht aufgehört mich damit zu nerven. Auch mit meiner wundervollen Psychologin habe ich das Thema ein paar Mal durchgesprochen und als mir klar wurde, dass der einzige Punkt, der gegen den Führerschein mit 17 spricht meine Angst ist, habe ich mich in einer spontanen Aktion bei einer Fahrschule angemeldet, die ein Kollege meiner Mama empfohlen hat. Das wiederum sollte sich als eine große Fehlentscheidung herausstellen. Warum fragst du dich ?
Weil mein Fahrlehrer mit hauptsächlich die Angst vor dem Fahren beigebracht hat und ich mir in jeder seiner Fahrstunden geschworen habe, nie wieder in ein verdammtes Auto zu steigen und selbst zu fahren. Noch schlimmer wurde diese Angst, als mir in einer der ersten Fahrstunden ein Auto von hinten an einer roten Ampel ins Fahrschulauto gefahren ist. Das meine Damen und Herren war mit Abstand der schlimmste Tag meines Lebens. Zwar ist mir körperlich bis auf ein leichtes Schleudertrauma und damit verbunden Kopfschmerzen und Übelkeit Gott sei Dank nichts passiert, aber psychisch war ich komplett am Ende. Ich stand komplett unter Schock, ich saß zitternd und weinend im Auto. Konnte weder sprechen, noch irgendetwas tun. Mein Fahrlehrer zwang mich dann noch bis zu seiner Garage zu fahren, wo wir in ein anderes Auto umstiegen und er mich heimgefahren hat, weil danach ein Motorradfahrschüler dran war. Eigentlich hätte ich alles lieber getan, als in ein weiteres Auto zu steigen, aber was blieb mir anderes übrig ? 
Zuhause angekommen, habe ich direkt meiner besten Freundin Jasmin* geschrieben, sie soll schnell vorbeikommen. Bis sie da war hat bei mir langsam der Schock nachgelassen und ich habe verstanden, was da "eigentlich" passiert ist, was mich dazu gebracht hat, weinend zusammen zu brechen. Die restliche Woche habe ich damit verbracht auf der Couch zu liegen und weder richtig zu schlafen, noch zu essen, Gemüsebrühe war das einzige, das irgendwie in meinem Magen blieb. Ich war zurück in der Depression.
Zwar hat sich alles in mir dagegen gewehrt überhaupt als Beifahrer wieder in ein Auto zu steigen, aber weil ich wusste, dass ich nie wieder Auto fahren würde, wenn ich mich nicht sofort dazu zwingen würde, habe ich zwei Wochen später (was in der Fahrschule quasi die normalen Abstände zwischen Fahrstunden waren) die nächste Fahrstunde gehabt. 
In den kommenden Monaten wurde das Autofahren für mich immer schlimmer. Ich saß schwitzend, zitternd und immer den Tränen nahe im Fahrschulauto und mein Fahrlehrer machte das wie gesagt nicht gerade besser. Das beste, das mit in der Zeit passierte, war, dass ich Roman* kennen lernte.
Jedenfalls war es mir irgendwann zu bunt und ich habe die Fahrschule gewechselt.
Xx Ina ♥

*Richtig - nicht ihre richtigen Namen

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