Wie ich anfing zu leben.

Hei du,
ich habe dir ja im letzten Post schon erzählt, dass man manchmal zerbrechen muss, um heilen zu können.
Nachdem Phillip*aus meinem Leben verschwunden war, ging es mir selbstverständlich zuerst dreckig, aber ich glaube genau das habe ich gebraucht, um zu merken, zu was für einem Mensch ich geworden bin.
Ich war immer eine eigenständige Frau, die wusste was sie will, aber Phillip hat mich vollkommen von ihm abhängig gemacht. Das war nicht seine Schuld, er hat das nicht absichtlich gemacht. Es war meine Schuld. Ich habe mich so an ihm festgeklammert, weil ich ihn und diese Beziehung sosehr genossen habe, dass ich nur noch ein Teil von ihm war. Dadurch habe ich gar nicht gemerkt, wie es mir immer schlechter ging, ich immer mehr Panikattacken hatte und auch meine depressiven Phasen immer länger und schlimmer wurden.
Als ich dann plötzlich alleine war, hatte ich alle Zeit der Welt mich um mich zu kümmern.
Ich bin regelmäßig Laufen gegangen um den Kopf frei zu bekommen, ich habe mich in der Schule wieder mehr reingehängt und eine meiner größten Ängste - den Führerschein in Angriff genommen.
Ja um ehrlich zu sein bin ich hauptsächlich Laufen gegangen, weil ich mich fett und hässlich gefühlt habe, habe mich in der Schule mehr reingehängt,weil ich mich wertlos gefühlt habe und habe mit dem Führerschein angefangen, weil ich irgendetwas hinbekommen wollte. ABER die Kurve habe ich ja scheinbar doch noch bekommen, denn heute lebe ich wieder.
Zwar bin ich singel, nicht immer zufrieden mit mir, aber ich weiß, dass ich mich zurück gekämpft habe. Ich habe fast Abi, ich habe meine Panikstörung im Griff und ich kann frei über mich entscheiden.
Und im Nachhinein betrachtet - was habe ich daraus gelernt ? Manchmal wird dir dein Leben förmlich aus den Händen gerissen, aber es gibt nichts wichtigeres als es dir zurück zu kämpfen.
Xx Ina

*Nein, er hat sich immer noch nicht umbenennen lassen ;)

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